Da ist der Wurm drin

Im Hauswirtschaftsunterricht an der KFS fällt viel Biomüll an. Leider mussten wir den bis jetzt immer in den Restmüll geben. Was für eine Verschwendung! Seit Kurzem haben wir in der Schule einen Wurmkomposter. Darin leben auf drei Etagen unsere neuen Kompostwürmer. Sie zersetzen zusammen mit weiteren kleinsten Lebewesen unseren Biomüll und verwandeln ihn in guten Humus. Diesen können wir dann wieder in unseren Schulgarten in die Erde einbringen. So haben wir aus unseren Küchenabfällen wieder guten Dünger gewonnen.

Wie funktioniert eine Wurmkiste?
In der obersten Kiste arbeiten die Würmer unter einer Abdeckung aus Hanfmatte am frischen Biomüll. Damit die Würmer es schneller verwerten können, schneiden die Schüler*innen den Kompostmüll (also wirklich nur rohe Grünabfälle aus der Küche) vorher klein. Die Würmer und andere kleinste Lebewesen (Mikroorganismen) zersetzen den Abfall. Diese Masse fällt dann durch die Löcher in die zweite Kiste. Die Würmer im mittleren Stockwerk verarbeiten dort alles zu feinster Wurmerde. Das sind die feinen Kot-Häufchen, die man auch vom Regenwurm kennt. Die Umwandlung von Kompostmüll zu Erde dauert ungefähr 4-5 Monate. Ist diese Arbeit getan, wandern die meisten Würmer in die obere Kiste und man kann in Ruhe den Wurmkot aus der mittleren Kiste herausschaufeln. In der untersten Kiste (Auffangbecken) sammelt sich das überflüssige Wasser (Wurmtee).  Auch er ist wertvoller Dünger. Man kann ihn zum Gießwasser geben.

Was braucht der Wurm zum Glücklichsein?
Auf jeden Fall braucht er das richtige Futter: Die Würmer sind Rohkost-Veganer. Sie essen also nur rohe Obst- und Gemüsereste. Speisereste, Fleisch oder Milchprodukte können sie nicht fressen. Und sonst? Unsere Würmer (Art „Eisenia foetida“) lieben es wie alle Würmer dunkel und feucht. Überleben kann ein Wurm bei Temperaturen von 0 bis 35 Grad Celsius. Am besten arbeiten können unsere Würmer bei Zimmertemperatur. Wenn die Lehrer viel Kaffee trinken und ihre Kaffeefilter in die Wurmkiste geben, entsteht ein saurer pH-Wert im Wurmkomposter. Die Würmer mögen es aber lieber pH-neutral. Deshalb müssen die Schüler*innen manchmal mit etwas Gartenkalk und Urgesteinsmehl zufüttern.

Und was sagen die Schüler*innen dazu?
Die Reaktionen unter den Schüler*innen waren sehr unterschiedlich. Einige waren von Anfang fasziniert, andere sind schreiend aus dem Raum gerannt.  Mittlerweile haben sich alle an die Würmer gewöhnt und manche trauen sich sogar, die Würmer anzufassen. Manchmal verlaufen sich die Würmer auch in die unterste Kiste. Dann braucht es ein paar Mutige, die die Würmer einsammeln und wieder in die Arbeitskiste setzen. Auch zum Würmerfüttern braucht es ein ruhiges Gemüt, denn die kleinen Helfer verstecken sich gerne auch schon ganz in der Hanfmatte.